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Aussprachestörungen (Dyslalie)

 

Aussprachestörungen (Dyslalien) treten häufig im Kindesalter auf. Dabei werden von Kindern ein oder mehrere Laute nicht oder nicht richtig gebildet, oder sie kennen die Regeln noch nicht, die gebraucht werden, um einen Laut richtig einzusetzen. Dabei kommt es zu verschiedenen Fehlerarten. Manchmal wird beispielsweise ein Laut:

 

  • ausgelassen
  • anders gebildet
  • durch einen anderen ersetzt
  • mitunter sind auch ganze Silben von der Auslassung betroffen

 

Je mehr Laute betroffen sind, desto unverständlicher wird die Aussprache des Kindes. Selbst bei einem einzelnen fehlerhaften Laut kann es bereits zu gravierenden Missverständnissen kommen. Vor allem dann, wenn dadurch Bedeutungsunterschiede, wie an dem Wortpaar »Kanne – Tanne« deutlich wurde, nicht entsprechend lautlich gekennzeichnet sind.

 

Wie entsteht Dyslalie?

Beim Sprechenlernen ist es völlig normal, dass das Kind nicht sofort jeden Laut richtig ausspricht und an der richtigen Stelle einsetzt. Bis zum Ende des fünften Lebensjahres sollte es aber alle Sprachlaute und Lautverbindungen korrekt bilden und anwenden können (Ausnahme: der S-Laut). Unterscheidet sich die Aussprache eines Kindes deutlich erkennbar von der seiner Altersgenossen, spricht man von Dyslalie.

Ursachen dafür können unter Anderem sein:

 

  • Zu schwache oder schlecht koordinierte Mundmuskulatur
  • Hörstörungen
  • Mangelndes Unterscheidungsvermögen für ähnlich klingende Laute bei intaktem Gehör (Beispiel: Kopf und Topf)
  • Gaumenspalten, Kiefer- oder Zahnanomalien

 

Woran erkennt man Störungen der Aussprache?

Oft werden die betroffenen Eltern auf die fehlerhafte Aussprache ihres Kindes aufmerksam, indem sie es mit gleichaltrigen Kindern vergleichen. In der Regel ist dann der Kinderarzt der erste Ansprechpartner. Dieser überweist das Kind zur genaueren Diagnostik an einen Logopäden, einen Sprachheilkundler also. Der Logopäde testet unter anderem mit Hilfe von Bildkarten die Aussprache des Kindes sowie Art und Ausmaß der Artikulationsstörung.

Fällt die Sprachstörung den Eltern nicht selbst auf, wird sie der Kinderarzt bei der üblichen U9 entdecken. Die U9 ist die Untersuchung, bei der er routinemäßig die Sprachentwicklung des Kindes überprüft.

 

Wie werden Störungen der Aussprache behandelt?

Nach der Diagnostik erstellt der Logopäde ein Behandlungskonzept. Dieses Konzept richtet sich nach der Art und Ausprägung der Dyslalie und entspricht dem Alter des Kindes. Meist lässt er das Kind Übungen zur Mundmotorik, Höraufmerksamkeit, zum akustischen Unterscheiden sowie zur Lautbildung machen. Das Material dazu ist stets kindgerecht.

Sollte die Dyslalie Symptom einer umfangreicheren Entwicklungsverzögerung sein, arbeiten Logopäden interdisziplinär mit Ärzten, Ergotherapeuten, Krankengymnasten oder Psychologen zusammen.

 

Prognose

Je früher eine Behandlung beginnt, desto schneller kann ein Kind neue Laute unterscheiden lernen.

Quelle: netdoktor.de

Dysgrammatismus

Kinder mit Dysgrammatismus wenden die grammatikalischen Regeln bei der Bildung von Sätzen und Beugung von Wörtern falsch an. Beispiele sind: “Ich will der Auto haben”, “Flori aufs Klo muss”, “Mama ist weggegangt” oder “die Igels”.

Beim Sprechenlernen ist es völlig normal, dass das Kind nicht sofort alle Wort- und Satzkonstruktionen richtig bildet. Mit vier bis fünf Jahren sollte es jedoch übliche Sätze in grammatikalisch richtiger Form sprechen können. Unterscheidet sich die Wort- und Satzbildung eines Kindes deutlich erkennbar von der seiner Altersgenossen, spricht man von Dysgrammatismus.

 

Diagnose

Erkennt der Kinderarzt eine Sprach- oder Sprachentwicklungsstörung, die abgeklärt werden muss, verordnet er eine Sprachtherapie zur genaueren Diagnose bei einem Sprachtherapeuten.

Wenn ein Kind mehr Schwierigkeiten mit der Anordnung der Worte und Satzlänge hat als seine Altersgenossen. Dann wenden sich die Eltern am besten sofort an ihren Kinderarzt oder lassen dies von einem Logopäden überprüfen.

Wendet ihr Kind im Alter von ca. vier Jahren die Regeln für die Stellung und Formung der Tätigkeitswörter bei einfachen Sätzen überwiegend fehlerhaft an, ist dies ein herausragender Hinweis auf eine Störung der Grammatikentwicklung (Dysgrammatismus). Charakteristisches Kennzeichen für diese gestörte Entwicklung ist, gebeugte Tätigkeitswörter bei einfachen Aussagesätzen an das Satzende zu stellen. Oder aber bei richtiger Position im Satz eine unpassende Form auszuwählen, die mit anderen Satzteilen nicht übereinstimmt. Bei Sätzen wie

 

  • »Ich größer bin.«
  • »Rita machen eine kleine Pause.«
  • »Da war wir drin.«

 

sind daher weitere Beobachtungen notwendig. Oft ist dies nur die »Spitze des Eisberges«. Der Artikelgebrauch sowie die Mehrzahlbildung bei Hauptwörtern und deren Eingliederung in einfachen Sätzen bereitet sprachentwicklungsgestörten Kindern ebenfalls Probleme, wie in folgendem kurzen Gespräch sichtbar wird:

 

  • Kind: »Da ist nur eine Auto.«
  • TherapeutIn: »Da ist nur ein Auto, genau!«
  • Kind: »Da sind ganz viele Auto. Und der Kind ist wieder fröhlich.«

 

Andere Abweichungen kommen meist hinzu, wie beispielsweise der unzutreffende Einsatz der Hilfsverben »sein« und »haben« in folgenden Kinderäußerungen:

 

  • »Ich hab bei die Schaukel runtergefall.«
  • »Da ist ich und da ist Rita.«
  • »Und da hab wir gegange bei die Turm.«

 

Deutlich wird hieran ebenfalls, dass die korrekte Verwendung von Präpositionen schwer fällt – und das in der Regel auch noch über das 4. Lebensjahr hinaus. Sprachgestörte Kinder benutzen jedoch auffällig oft lediglich eine bestimmte Präposition durchgehend (wie hier: »bei die«) als Platzhalter für die sprachliche Einheit. Eine besondere Herausforderung stellen für sie weiterhin solche sprachlichen Feinheiten wie die Anwendung von grammatischen Fällen innerhalb von Sätzen dar: »Ist das ein echter Ei?« statt »Ist das ein echtes Ei?«.

 

Therapie

Mithilfe von Bildergeschichten und Bilderbüchern regen Logopäden das Kind zum Erzählen an. Anhand von Art und Ausmaß der grammatikalischen Auffälligkeiten erkennt der Therapeut, ob die Sprachstörung behandlungsbedürftig ist.
In der Therapie werden dann Übungen zu Höraufmerksamkeit, Rhythmik und dem Einsatz korrekter Wort- und Satzkonstruktionen machen. Dabei werden Bildgeschichten und Rollenspiele eingesetzt.

Ist der Dysgrammatismus eine Begleiterscheinung einer umfangreicheren Entwicklungsverzögerung, arbeiten die Sprachtherapeuten mit Ärzten, Ergotherapeuten, Krankengymnasten oder Psychologen zusammen.

Quelle: netdoktor.de

 

Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)

Man spricht von gestörter Sprachentwicklung, wenn es zu deutlichen zeitlichen Verzögerungen und/oder anders als normal verlaufenden Entwicklungen in mehreren sprachlichen Bereichen kommt. Als Faustregel gilt das Alter von ca. vier Jahren. Spricht ein Kind dann noch auffällig anders als andere Kinder, sollte es dringend einem Logopäden vorgestellt werden. Bereits vorher bestehen häufig Anzeichen, die eine gestörte Sprachentwicklung wahrscheinlich machen:

 

  • herabgesetztes Hörvermögen
  • häufig unangemessene Reaktionen auf altersgemäße sprachliche Aufforderungen
  • das Ausbleiben bzw. das Verstummen der Lallphase (ca. im 7. Lebensmonat)
  • mangelnde Bewegungskontrolle vor allem im Mund- und Gesichtsbereich (z. B. vermehrter Speichelfluss selbst wenn das Kind bereits über zwei Jahre alt ist)
  • verspätet einsetzendes Auftreten der ersten Wörter (mit 1 1/2 Jahren oder später)
  • verlangsamte Entwicklungsfortschritte in allen sprachlichen Bereichen (u. a. mit geringem Wortschatz von weniger als 100 Wörtern im Alter von 3 Jahren, schlechter Verständlichkeit des Sprechens sowie Fehlen von Zweiwortsätzen im Alter von ca. 2 Jahren)
  • mangelnde Fähigkeit Fragen zu formulieren, wenn das Kind bereits drei Jahre alt ist

 

Ursachen

Sprachentwicklungsverzögerungen können verschiedene Ursachen haben, z. B. ungenügende sprachliche Anregung, mangelhafte Zuwendung, fehlender Kontakt zu anderen Menschen, Vernachlässigung oder Verwahrlosung.

Häufiger sind jedoch medizinische Ursachen wie Innenohrschwerhörigkeit oder Schallleitungsschwerhörigkeit (insbesondere bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder Gaumensegelschwäche), Gehörlosigkeit, geistige Behinderung, Autismus. Auch eine über längere Zeit durchgeführte künstliche Beatmung des Babys kann zu einer Verzögerung der Lautbildung und des Sprechenlernens führen.
Folgen:

Eine Verzögerung der Sprachentwicklung kann das Kleinkind stark beeinträchtigen und Ausdruck einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung bzw. tiefgreifenden Entwicklungsstörung sein. Das Kind hat Schwierigkeiten, sich gegenüber anderen mitzuteilen. Bleibt der Spracherwerb unvollständig oder bleibt er sogar völlig aus, kann dies das Denken, das Lernen sowie die Selbständigkeit beeinträchtigen.

 

Therapie

Bei Sprachentwicklungsproblemen sollten sich die Eltern an einen Arzt wenden. Dort werden mögliche Ursachen untersucht (incl. Hörtest), und wenn nötig, zur weiteren fachlichen Diagnostik bei einem Logopäden überwiesen. Neben einer Sprachtherapie ist eine sprachliche Förderung im häuslichen Umfeld erforderlich.

Quellen: netdoktor.de, wikipedia.de

 

Stottern / Poltern

Als Stottern bezeichnet man wiederkehrende Unterbrechungen und Unflüssigkeiten im Sprechablauf, wenn sie über normale Versprecher und Pausen hinausgehen. Beim Stottern sind Redefluss und Sprechrhythmus gestört, so dass sich eine Kommunikationsstörung entwickeln kann.

Es gibt in den meisten Sprachen einen nahezu gleich bleibenden Anteil von etwa einem Prozent stotternden Erwachsenen, davon ca. 80 Prozent Männer und 20 Prozent Frauen. Für das temporären Stottern bei Kindern gibt es unterschiedliche Zahlen. Es betrifft, je nach Studie, 20 bis 50 Prozent der Jungen und 10 bis 25 Prozent der Mädchen.

 

Wie entsteht Stottern?

Die Ursachen für das Stottern sind nicht eindeutig geklärt. Da Stottern familiär gehäuft auftritt, gibt es vermutlich eine genetische Veranlagung. Auch kann Stottern posttraumatisch, also nach einem schwer wiegenden Lebensereignis, oder auch infolge von Furcht, Ängstlichkeit und Nervosität auftreten. Das Stottern verstärkt sich, wenn der Stotternde gehänselt oder wenn seiner Störung zu viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.

 

Entwicklungsstottern

Die meisten Kinder durchlaufen zwischen zwei und fünf Jahren in ihrer Sprachentwicklung eine Phase, in der Denken und Sprechen nicht immer miteinander Schritt halten können. Hierbei wiederholt ein Kind so lange bestimmte Worte, bis ihm der gesuchte Begriff wieder eingefallen ist. (Beispiel: Der-der-der Hund hat mich gebissen.) Diese Phasen sind ganz normal.

 

Behandlungsbedürftiges Stottern

Als behandlungsbedürftig gilt dieses Entwicklungsstottern nur dann, wenn gleichzeitig eine Sprachentwicklungsstörung vorliegt und das Kind Schwierigkeiten hat, sich zu artikulieren.

 

Anzeichen beim Stottern

 

Stottern kann sich auf unterschiedliche Weise äußern:

 

  • Als Wiederholung von Lauten, Silben oder Wörtern (z.B.: w-w-w-warum?)
  • Als lautloses Pressen von Anfangsbuchstaben (z.B.: Ich heiße B——-ernd.)
  • Als Langziehen einzelner Laute (z.B.: Laaaaass mich doch iiiiiiin Ruhe.)

 

Begleitend zum Stottern können unter anderem auftreten:

 

  • Mitbewegen der Gesichts- und Kopfmuskulatur
  • Schwitzen
  • Veränderte Atmung

 

Viele Stotternde vermeiden bestimmte, für sie schwierige Anfangsbuchstaben oder stellen ganze Textpassagen um, wenn sie meinen, bei bestimmten Wörtern hängen zu bleiben. Mit der Zeit führen solche Vermeidungsstrategien zu Angst und erhöhter Anstrengung beim Sprechen.

Zu beachten ist, dass jeder Stotternde anders stottert und daher individuell auf Symptome, mögliche Ursachen und aufrechterhaltende Faktoren untersucht werden muss.

 

Therapie

Tritt das Stottern nach dem vierten Lebensjahr noch immer auf, sollte der Kinderarzt zu Rate gezogen werden. Erkennt er eine Sprachstörung, die abgeklärt werden muss, verordnet er eine Sprachtherapie zur genaueren Diagnose bei einem Sprachtherapeuten. Die Eltern wählen dann selbst einen Sprachtherapeuten aus.

Der Sprachtherapeut ist bei den Untersuchungen teilweise auf die Beobachtungen der Eltern angewiesen. Als Erstes stellt er in Zusammenarbeit mit den Eltern die Symptome und die begleitenden Verhaltensweisen beim Auftreten des Stotterns fest. In der weiteren Behandlung haben die verschiedenen Berufsgruppen unterschiedliche Ansätze um das Stottern zu behandeln. Das Behandlungskonzept richtet sich auch individuell nach dem Alter des Kindes und nach der Art und Ausprägung des Stotterns.

 

Ziel der anschließenden Therapie ist es vor allem:

 

  • Dem Stotternden die Angst zu nehmen
  • Das flüssige Sprechen einzuüben
  • Zu lehren, wie der Stotternde weniger anstrengende Sprechweisen in den Alltag übernehmen kann
  • Gefühl für den Sprech- und Atemrhythmus zu vermitteln

 

Kinder erlernen beim Therapeuten spielerisch unter anderem:

  • Rhythmische Verse und Lieder
  • Gesprächssituationen emotional ruhig zu bewältigen
  • Flüssig zu sprechen, ohne Sprechangst zu entwickeln

 

Außerdem stellt die Beratung der Eltern durch den behandelnden Therapeuten einen wichtigen Teil der Therapie dar.

 

Prognose

Eine rechtzeitige Therapie erhöht die Chancen des Kindes, sein Stottern gänzlich abzulegen.

Etwa 60 bis 80 Prozent der Kinder hören auf zu stottern, wobei die Wahrscheinlichkeit bei Mädchen höher ist als bei Jungen. Im Jugendalter stottern etwa dreimal mehr Jungen als Mädchen. Mit zunehmender Stotterdauer sinkt die Heilungswahrscheinlichkeit.

 

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS)

Bei Kindern und Erwachsenen mit AVWS liegt eine Störung der Hörverarbeitung zwischen dem Innenohr und dem Gehirn vor. Die “Ohren” hören genauso gut, wie die eines Normalhörenden, allerdings werden die akustischen Impulse nicht korrekt an das Gehirn weitergeleitet.

 

Die Symptome der AVWS ähneln denen vom ADHS sehr. Daher sind diese teilweise schwierig zu unterscheiden.

Menschen mit AVWS haben Probleme:

  • sich in lauten, geräuschvollen Situationen auf das Hören zu konzentrieren
  • Straßenlärm, Husten, ein heruntergefallener Bleistift überlagert die Stimme der Eltern oder des Lehrers
  • gesprochene Sprache aus dem Störlärm herauszufiltern
  • bei rein auditiv gestellten Aufgaben ermüden sie schnell
  • können die Richtung aus der ein Geräusch kommt nicht richtig zuordnen
  • Lautsprecheransagen an Flughäfen und Bahnhöfen werden nicht verstanden

 

        Weitere Symptome:

  • Keine konstante Hörreaktion bereits im Säuglingsalter
  • Kinder neigen dazu, sich in lauten geräuschvollen Situationen die Ohren zuzuhalten oder die Situation zu verlassen
  • Das Kind findet es im Kindergarten, in der Schule, in großen Einkaufszentren, bei Familienfeiern und Festen zu laut
  • Häufung von Sprachentwicklungsverzögerung, die sich trotz intensiver logopädischer Behandlung nicht beheben lassen
  • Buchstaben oder Wortendungen werden weggelassen
  • Ähnlich klingende Wörter werden vertauscht (Nuss – muss, dem – den, Tanne – Kanne, Äquator – Equador)
  • Unsicherheiten in der Grammatik
  • Kurze auditive Aufmerksamkeits-Spanne
  • Häufiges Nachfragen bei auditiv gestellten Aufgaben in lauter Umgebung
  • Fehlende Sprachmelodie, monotones Vorlesen

 

   Ursachen

Die Ursachen einer AVWS sind bis heute nicht geklärt. Allerdings gibt es bestimmte

Kriterien, die dafür in Frage kommen können:

 

  • Umwelteinflüsse, z.B. mangelndes Lernangebot
  • Ständige Mittelohrentzündungen im Kleinkindalter
  • Häufige, lang andauernde Paukenergüsse im Kleinkindalter
  • Traumatische Erlebnisse
  • Sprachentwicklungsverzögerungen in Kombination mit anderen Entwicklungsverzögerungen (z.B. Motorik)
  • Familiäre Häufung von AVWS
  • Hirnreifungsverzögerungen, frühkindliche Hirnschädigungen
  • Sauerstoffmangel während und nach der Geburt
  • Frühgeburten

Quelle: www.avws.info

Kindertherapie mal anders!

Sprachentwicklungsstörung SES

 

Von einer Sprachentwicklungsstörung spricht man, wenn sich ein Kind im Vergleich zu seiner Altersgruppe in seinem Spracherwerb und seinem Sprachverständnis zu spät, aber auch zu langsam und unvollständig entwickelt. Oft gehen Sprachentwicklungsstörungen mit Konzentrations- oder Wahrnehmungsstörungen und Verzögerungen der allgemeinen Entwicklung einher.

Diagnose

Bereits gegen Ende des zweiten Lebensjahres kann der Arzt eine beginnende Sprachentwicklungsstörung erkennen, z.B. wenn das Kind erst wenige sinnbezogene Wörter spricht und der Entwicklung seiner Altersgenossen hinterherhinkt. Allerdings entwickelt sich jedes Kind individuell und ist daher auch in seiner Sprachentwicklung einzigartig. Der Arzt kann dann eine Sprachtherapie zur genaueren Diagnose bei einem Sprachtherapeuten verordnen.
Prognose

Die Prognose einer Sprachentwicklungsstörung hängt von den Ursachen ab. Sprachentwicklungsrückstände als Folge eines familiären Sprachschwächetypus oder mangels sprachlicher Fremdanregung werden meist rasch durch eine Therapie ausgeglichen. Je früher ein Kind behandelt wird, desto schneller kann die Therapie erfolgreich sein. Trotzdem haben viele Betroffene im Erwachsenenalter keine große rhetorische Begabung.

      Symptome

       Die kindliche Ausdrucksweise kann sehr unterschiedlich gestört sein:

  • Im Vergleich zu Gleichaltrigen äußert sich das Kind seltener.
  • Dyslalie (Stammeln)
  • Dysgrammatismus (Satzbau- und Grammatikfehler)
  • Eingeschränkter aktiver und passiver Wortschatz
  • Das Kind hat Probleme, das richtige Wort zu finden.
  • Es versteht das Gesprochene nur eingeschränkt.
  • Es kann sich nicht oder nur schlecht konzentrieren.

 

      Therapie

 

Die Sprachtherapie soll:

  • Die Sprechfreude des Kindes wecken bzw. erhalten
  • Die allgemeine und die sprachliche Entwicklung des Kindes fördern
  • Die Eltern in diese Prozesse mit einbeziehen und beraten

 

Das Kind lernt unter anderem spielerisch:

  • Seine Aussprache zu verbessern
  • Seine sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern

 

Da Sprachentwicklungsstörungen oft Symptom einer umfangreicheren Entwicklungsverzögerung sind, arbeiten Sprachtherapeuten mit Ärzten, Ergotherapeuten und Krankengymnasten zusammen.

Ursachen

Selten gibt es nur eine Ursache für eine gestörte Sprachentwicklung. Meistens sind es mehrere Faktoren, die sich ungünstig auf das Sprechenlernen auswirken.

Die häufigsten Ursachen für eine Verzögerung der Sprachentwicklung sind:

 

  • “Über-Förderung” des Kindes mit Terminen ohne ausreichende Erholungsphasen
  • Bilingualität ( die Muttersprache wird zu wenig angeregt und kann sich damit nicht festigen)
  • Hörstörungen
  • Sehstörungen
  • Wahrnehmungsschwäche des Tast- und Lagesinns
  • Verkürzte Aufmerksamkeitsspanne
  • Motorische Unreife
  • Familiäre Anlage zur Sprachschwäche
  • Frühkindliche Hirnschädigung
  • Allgemeine Entwicklungsverzögerung

Quelle: netdoktor.de

 

Myofunktionellestörung (MFT)

Eine myofunktionelle Störung (MFSt) im Gesichtsbereich ist durch ein Muskelungleichgewicht vor allem der Zungen- und Lippenmuskulatur, aber auch weiterer Gesichtsmuskulatur gekennzeichnet. Typische Zeichen sind ein offener Mund, eine interdentale Zungenruhelage, ein offener Biss und ein nach vorne gerichtetes Schluckmuster (“Zungenpressen”/tongue thrust). Oft kommt es auch zu einer Dyslalie, besonders der Zischlaute.

 

     Folgende Ursachen / Faktoren

  • Genetische Einflüsse (wenig erforscht)
  • Falsch erlerntes Schluckmuster (z.B. Flaschenernährung vs. Stillen)
  • unphysiolog. Kopf- und Körperhaltung beim Füttern des Säuglings
  • Mundatmung (habituell oder organisch bedingt)
  • Skelettale Anomalien im Kiefer-/Gaumenbereich
  • Orale Habits (z.B. Daumenlutschen)
  • nicht altersgerechte Nahrung
  • sensorisch-taktile Einschränkungen
  • weitere Krankheitsbilder (Syndrome, cerebrale Bewegungsstörungen)

 

Beispiele für mögliche Kettenreaktionen:

Mundatmung durch vergrößerte Polypenfehlender Mundschluss

falsche Zungenruhelage

falsches Schlucken

Zahnfehlstellungen

Aussprachestörung

DaumenlutschenZahnfehlstellung (offener Biss)

falsches Schlucken

(Zunge gleitet in die Öffnung)

Aussprachestörung

Mundatmung

Diagnostik

Die klassische Diagnostik ist in erster Linie eine Blickdiagnostik, die von einem Logopäden oder einem Kinderarzt durchgeführt werden kann. Typische Befunde sind (nicht alle Befunde sind stets vorhanden):
offener Mund als Folge der reduzierten Lippenkraft, „Nadelkissenkinn“ durch unterstützende Aktivität des M.mentalis, interdentale Zungenruhelage, nach vorne gerichtete Zungenbewegung beim Schlucken (Zungenstoß, tongue thrust), Zahnfehlstellungen, ungeschickte Zungenmotorik, Verformungen des Hartgaumens. Des weiteren besteht oft eine interdentale oder laterale Zischlautbildung, sowie eine verwaschene, kaum ausgeformte Artikulation.

Zur Beurteilung der oralen Schluckphase dient die Palatographie (Aufbringen eines Farbstoffs auf die Zungenoberfläche, die Kontaktstellen am Gaumen nach dem Schlucken werden dokumentiert), die Sonographie vom Mundboden aus.

 

Wie läuft eine myofunktionelle Therapie ab?

In der Regel wird eine myofunktionelle Therapie von Logopäden oder Sprachheilpädagogen mit dem entsprechenden Fachwissen, seltener von Kieferorthopäden oder deren Hilfskräften durchgeführt.

Dabei wird zunächst großer Wert gelegt auf den Abbau und die Abgewöhnung eventuellen Lutschverhaltens an Fingern, Schnullern oder anderen Objekten. Danach folgt die Bewusstmachung und Einübung der korrekten Zungenruhelage, Übungen zur Kräftigung und Flexibilisierung der Zungen- und Gesichtsmuskeln flankieren diese Maßnahme.

Bevor das eigentliche Training des »richtigen« Schluckens beginnt, werden weitere Übungen für die Zunge, insbesondere für deren Mittelteil durchgeführt. Das Einüben des korrekten Schluckvorganges beginnt im allgemeinen mit dem bewussten Schlucken fester Nahrung und wird im weiteren Verlauf dann auch auf das Flüssigschlucken ausgedehnt. Können ganze Mahlzeiten und Getränke richtig geschluckt werden, ist es wichtig, dass das neue Verhalten das bisherige Schluckmuster ersetzt und immer öfter »automatisch« abläuft.

Endziel der myofunktionellen Therapie ist eine ausgeglichene Gesichtsmuskel–Balance und darauf aufbauend der unwillkürlich korrekt ablaufende Schluckvorgang.

Quelle: wikipedia.de

 

Näseln (Rhinophonie)

Näseln (Rhinophonie) ist eine Störung, bei der die oberen Resonanzräume (Nasenrachenraum und Nasenhöhlen) die Lautbildung pathologisch beeinflussen. Eigentlich handelt es sich bei dieser Störung um eine Veränderung des Stimmklanges, jedoch kommt es im Rahmen dieser Störung auch zu Lautveränderungen und/oder Lautverschiebungen. Normalerweise werden die meisten deutschen Laute im mittleren Rachen und in der Mundhöhle gebildet. Ausnahmen sind die Nasallaute /m/, /n/ und /ng/. In der Praxis heißt das, der tönende Luftstrom tritt in der Regel durch die Mundhöhle aus. Dies ist dann möglich, wenn ein Abschluss des mittleren Rachens gegen den Nasenrachenraum erfolgt. Dafür verantwortlich ist in erster Linie das Gaumensegel mit seinen Muskeln. Neben seiner Bedeutung für Stimm- und Lautbildung ist der weiche Gaumen an Atmung, Saugen, Schlucken und Belüften des Innenohres.

 

Ursachen

Urschen für das offene Näseln können organisch bedingt oder funktionell sein. Am häufigsten tritt offenes Näseln bei einer angeborenen Gaumen- oder Kiefer-Gaumenspalte auf. Es gibt auch einige Fälle, in denen ein genetisch bedingtes verkürztes Gaumensegel vorliegt, welches einen guten Abschluss verhindert. Lähmungen infolge einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder eine angeborene Schwäche der Gaumensegelmuskeln, eine allgemeine Schlaffheit in der Körperspannung (Hypotonie) sowie eine beibehaltene Angewohnheit (z.B. Schonhaltung nach einer Mandel- oder Polypenentfernung) können Ursache des offenen Näselns sein.
Geschlossenes Näseln wird in der Mehrzahl der auftretenden Fälle durch organisch bedingte raumverengende Verhältnisse im Nasenrachenraum hervorgerufen z.B. durch Nasenpolypen, allergische Reaktionen, welche sich auf die Nasenschleimhaut auswirken, eine verkrümmte Nasenscheidewand, Tumoren in diesem Bereich sowie bei insbesondere im Kindesalter auftretende Vergrößerungen der Rachenmandeln. Bei fehlendem oder mangelhaftem Verschluss des Gaumenrachens und einer gleichzeitig vorliegenden Behinderung der Nasendurchgängigkeit kommt es zum gemischten Näseln.

 

Therapie des Näselns

Zunächst ist dafür Sorge zu tragen, dass die anatomischen Verhältnisse soweit korrigiert werden, dass theoretisch ein gesunder Klang möglich ist (Verschlussoperation bei einer Gaumen- oder Kiefer-Gaumenspalte, Entfernung von Tumoren, Wucherungen z.B. der Gaumenmandeln, Begradigung der Nasenscheidewand usw.). Die anschließende logopädische Therapie bezieht die folgenden Bereiche mit ein: Bewusstmachung der Luftwege und der Atemführung insbesondere auch der Nasenatmung, die Aktivierung der Muskulatur von Gaumen, Schlund und Kehlkopf unter Einbeziehung der grobmotorischen Muskeln, Mobilisierung der vorderen Sprechmuskeln wie Lippen und Zunge, Training der Sprechatmung, Schulung von Hören und Stimmführung, (falls erforderlich) Hilfen beim Lauterwerb und bei der Lautkorrektur sowie Sprech- und Sprachschulung.

Quelle: bessersprechen.de

 

 

Dyskalkulie (Matheschwäche)

Unter Dyskalkulie versteht man eine Teil-Leistungsschwäche, die alle Formen des mathematischen Denkens und Handelns betrifft.

Ursachen

Als Ursachen von Dyskalkulie gelten Orientierungs- und Wahrnehmungsstörungen, die insbesondere die Raum- und Zeitorientierung, die visuelle Wahrnehmung, die visuelle Vorstellungskraft und das Gedächtnis betreffen. Rechenschwache Kinder habe Schwierigkeiten, wichtige von unwichtigen Informationen zu unterscheiden, Sinneseindrücke richtig einzuordnen und mit vorhandenen Erfahrungen zu verbinden.

      Symptome

  • Auffallend große Schwierigkeiten beim Rechnen
  • Das Kind hat keine Vorstellung von Mengen und Größen
  • Es zählt immer wieder neu ab
  • Berechnungen benötigen viel Zeit
  • Transferleistungen sind nicht möglich
  • Geübtes und Zwischenergebnisse werden schnell wieder vergessen
  • keine Verbesserung durch ständiges Üben
  • Rechenfehler werden nicht erkannt
  •  Textaufgaben werden nicht verstanden

 

Therapie

Da es kein einheitliches Erscheinungsbild der Dyskalkulie gibt, muss eine Dyskalkulietherapie individuell abgestimmt sein.

Die eingesetzten Methoden richten sich nach den individuellen Lernvoraussetzungen des Schülers. Die nachfolgende Therapie setzt bei den Stärken des Schülers an, die während einer Diagnostik z.B. durch einen Logopäden festgestellt wurden. Das schafft Vertrauen in die eigene Kompetenz – eine Grundvoraussetzung für eine effektive Förderung.Rechenschwache Schüler haben zumeist ein negatives Selbstbild. Versagens- und Schulangst sowie Verhaltensauffälligkeiten wie Konzentrationsmangel, Merkstörungen, mangelnde Ausdauer, Ablenkbarkeit oder Hyperaktivität können eine psychologische Beratung erforderlich machen.